Was kostet ein Welpe?

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Was kostet ein Welpe???

Ein Welpe kostet .... viel Liebe, viel Zeit, viele Nerven, viel Geduld und ja auch Geld.

Meist einer der zuerst gestellten Fragen ist: Was kostet ein Welpe?
Der Preis für einen Welpen hängt zum Teil von den Kosten für den Wurf ab, ich will mit der Zucht nichts verdienen es ist und bleibt ein Hobby.

Als Züchter im Verein hat man viele Auflagen zu Erfüllen - Räumlichkeiten, Untersuchungen, Weiterbildungen. Dazu kommen meine persönlichen Ansprüche, was die Zucht betrifft, ich will den Welpen den bestmöglichen Start ermöglichen, und spare deswegen auch nicht bei den Ausgaben. Ich möchte mal einen Überblick über die Kosten geben.

Als Züchter hat man unterschiedliche Arten von Kosten:
Einmalige wie die Registrierung des Zwingernames.
Dazu Kosten die Wurfunabhängig sind - Mitgliedsbeitrag im Verein 70 Euro oder auch Kosten für die Webseite - 36€ montalich, Visitenkarten...
Dazu kommen Kosten die immermal wieder auftreten und sich schlecht beziffern lassen - Instandhaltung vom Hundeauslauf mit den dazugehörigen Inventar, manche Sachen halten 3-4 Würfe andere nicht einmal einen Wurf. Prägespielzeug für Welpen ist nicht billig, die heißgeliebte Hängebrücke kostet 160 €, Wackelbrett um die 60 Euro. Ab der 6. Woche kann ich damit rechnen, dass 1-2 Spielzeuge pro Tag zerstört werden (Zerrseil, Plüschtier und so weiter) - je nachdem wann die Welpen ausziehen segnen manchmal 30-40-50 Spielzeuge das zeitliche - man kann preislich pro Spielzeug 3-8 Euro rechnen, manche auch mehr. Ich versuche schon gern Sparpakete zu kaufen oder auch Second-Hand-Babyspielzeug Daneben gehen auch meist so 2-3 Katzentunnel, Kinderspieltunnel oder das Spielhaus in jeden Wurf kaputt - kosten zwischen 10 und 30 €, plus der nächste Ikea ist 100km entfernt. Die Wurfbox muss meist nach jeden oder jeden 2. Wurf neu gestrichen werden mit Sabberlack, also Lack der auch für Babyspielsachen geeignet ist. Meist sind 3-4 Vetbeds nach jeden Wurf zu ersetzen, dass sind Decken, die Flüssigkeiten nach unten leiten, damit die Welpen, wenn sie dann anfangen Urin selbst abzusetzen immer trocken liegen - ein Vetbed kostet mittlerweile um die 35 Euro. Zugegeben ich kaufe diese Sachen meist über das Jahr verteilt nach und schlage zu wenn es günstig ist, Ebay ist auch ein guter Freund geworden. Um die Welpen vor Abstürzen und Ausflügen zum Nachbarn zu bewahren sind auch Welpengitter nötig - habe mittlerweile 8 Sets - 100 Euro pro Set, die Sets, die im Freien stehen fangen auch mal an zu rosten.

Auch sind Weiterbildungen für mich als Züchter wichtig - ich besuche regelmäßig Online-Seminare, einige sind zum Glück kostenlos und werden über Futtermittelhersteller oder durch Pharmabetriebe finanziert. Jedoch sind nicht alle Webinare kostenlos, so plane ich pro Monat 50 Euro für Webinare ein, manche kosten mehr, andere weniger, also über das Jahr verteilt circa 600 Euro. Zusätzlich besuche ich immer wieder gern das Seminar von Laboklin, kosten um die 100 Euro Ein ebenso gern gestellte Frage von Welpenkäufern ist, welche Bücher kann ich empfehlen, und ich kann schlecht Büchter empfehlen die ich nicht selbst gelesen habe. Meine Hundebuch-Bibliothek umfasst mehr als 100 Bücher - Preislich gesehen gehen Bücher bei 10 Euro los, Fachbücher kosten auch mal schnell 70-150 Euro pro Stück - man kann sagen jährlich gebe ich gut zwischen 500-800 Euro für Literatur aus.

Ein weiterer Kostenpunkt für mich sind Ausstellungen, eine Ausstellung kostet circa 50 Euro pro gemeldeten Hund, dazu die Anfahrten, Hotelübernachtungen, da kommt man schnell auf 200-300 Euro pro Wochenende. Für mich gehört aber das Ausstellen von Hunden zur Zucht dazu, was jedoch nach dem Vereinswechsel ein wenig schwieriger geworden ist, aber trotzdem versuche ich jeden Hund 1-2 mal vor dem Zuchteinsatz auszustellen.

Der wichtigste Punkt sind jedoch Gesundheitsuntersuchungen - Hüftgelenksdysplasie kostet mittlerweise circa 450 Euro (Röntgen und Auswertung) wobei ich auch schon bis zu 750 Euro für Hunde in Co-Ownerschaft bezahlt habe, dazu lass ich zusätzliche Aufnahmen von der Wirbelsäule machen. Dann kommen die Genuntersuchungen und DNA-Profil hinzu Genuntersuchungen - prcdPRA, GSDIIa, DM und neu jetzt CMR - circa 350 Euro inklusive Tierarztkosten. Augenuntersuchung bei einen Augentierarzt - 210 € dazu 200km Autofahrt. Erst mit diesen Untersuchungen darf die Hündin/Rüde zur Zuchtzulassung antreten. Diese kostet beim Tierarzt nochmals um die 50 Euro

Dann kommen die eigentlichen Wurfkosten. Als erstes lass ich zu Beginn der Läufigkeit ein großes geriatrisches Blutbild inklusive Schilddrüsenwert machen, dazu eine allgemeine Untersuchung um sicher zu stellen, dass die Hündin fit ist und einen Scheidenabstrich um zu schauen ob eine Behandlung notwendig ist, wegen zuvieler oder falscher Keime - circa 300 Euro. Dazu 3-5 mal Progesterontest und Zellabstrich um zu schauen welcher der optimalste Decktag ist - jeweils gut 150 € , macht dann zwischen 450 und 650 Euro insgesamt. Dann kommt die Fahrt zum Deckrüden, Übernachtung, Essen. Die Preise für den Deckrüden variieren - ab 1000 Euro aufwärts. Für den Perle des Nordens - D-Wurf hab ich mit allen drum und dran über 2000 Euro für den Papa das Wurfes bezahlt. Dann die Herpesimpfung 100 €, Ultraschall 80 Euro, zusätzliches Futter, Futterzusätze - 250 Euro während der Trächtigkeit, so hat zum Beispiel Bonny während ihrer Trächtigkeit nur noch eine Sorte Nassfutter gefressen - Real Nature Wilderness oder Sunny noch extremer, so wollte weder Trocken- noch Nassfutter, sie hat nur noch Katzenfutter gefressen (Miamor Deli Dinner - 24 Dosen - 20 € - sie hat bis zu 5 Stück am Tag gefressen. Dann kommt die zweite Herpesimpfung und Röntgen - 200 €. Dann kommt die Geburt, läuft alles okay sind die Kosten überschaubar - Welpenbooster, RevivoSpray, Schleimabsauger, Metrovetsan, Desinfektionsmittel, steriler Faden, Lactovetsan ... rund 200 Euro zusammen, aber wehe es wird ein Kaiserschnitt in der Nacht benötigt dann sind da mal schnell 2000 - 4500 Euro. Nach der Geburt hat die Hündin unbegrenzt Futter zur Verfügung zusätzlich gibt es Produkte zur Calciumversorgung. Dazu täglich Ziegenmilch - 2kg Ziegenwelpenmilchpulver 65 Euro. Dazu ist für den Notfall auch Welpenaufzuchtsmilch im Haus. Ab jetzt läuft die Waschmaschine und der Trockner täglich 1-5 mal - Waschmittel/Strom/Abnutzung. Für Hunde besitzen wir extra eine Waschmaschine, die auch ab und zu kapputt geht. Die Welpen werden bei mir im Welpenzimmer geboren, für die ersten 3-4 Tage ist die Temperatur im Zimmer bei circa 26-28 Grad, das wird bei der kalten Jahreszeit nur mit zusätzlicher Elektroheizung geschafft. Nach der Geburt fahre ich meist zur Kontrolle zur Tierärztin Ultraschall oder Röntgen - um die 100 Euro bzw. hatte Finja bei ihrer letzten Trächtigkeit Wehenschwäche, dann hieß es auch zwischendrin zum Tierarzt Röntgen plus Oxytocin - wieder 60 € weg. Dann kommt die erste Entwurmung für die Welpen - 50 Euro. Irgendwann fangen die Welpen an Kot und Urin selbstständig abzusetzen - im Welpenauslauf liegen dann Inkontinenzunterlagen - ca. 200 Stück gehen da gut bei einen Wurf drauf - 120 Euro. Dazu dann tägliches putzen, ich benutze abwechelend Biodor Animal 10 l um die 60 Euro oder Simple Solution Fleck und Geruchsentferner - 4 l um die 25 Euro. Dazu unmengen an Küchenrolle für kleine Malheurs zwischendurch. Dann geht es weiter die Welpen wollen mehr als nur Muttermilch - ich fange mit Rindertartar vom Metzger an - 1 kg - 14,99 €. Man kann pro Welpe circa 100-120 Euro einplanen - sie bekommen ebenfalls Ziegenmilch, dann bekommen die Welpen Nassfutter von Platinum - je nachdem wann die Welpen ausziehen - brauche ich am Anfang für 6 Welpen - 1 Tetrapackung pro Tag, das steigert sich dann bis zu einer halben Packung pro Welpe zur 8. Woche, bei 6 Welpen macht dass dann 3 Packungen á 2 Euro, also 6 Euro pro Tag, bleibt ein Welpen zum Beispiel wegen Auszug ins Ausland bis zur 15. Woche, macht das etwa 50 Euro nur an Nassfutter für diese 7 Wochen extra. Dazu verbrauche ich circa zwei/drei - 15kg Packungen Trockenfutter - 150/225 Euro, Rinderlunge, Kälberblase, Käsewürfe zum Training, Frischfleisch, etwas Gemüse und Obst, Joghurt, Hüttenkäse usw. Bis zur Abgabe werden die Welpen zwei teilweise auch 3 weitere Male entwurmt, wenn sie länger als 12 Wochen bei mir sind - 50 Euro. Dann kommt das Impfen und Chippen - circa 100 Euro pro Welpe. Kommt dann was unvorhergesehenes dazwischen - Erkältung der Welpen oder ein Nabelbruch der operiert werden muss dazu oder oder oder.... sind schnell mal weitere 200-300 Euro weg. Im letzten Wurf hat sich ein Welpe beim Spielen am Auge verletzt, die Behandlung kostet dann auch um die 60 Euro. Und Welpenzähnchen verewigen sich überall, so dass auch meine Möbel die ein oder andere Macke mittlerweile haben, oder die Welpen finden eine Ecke im PVC und der komplette PVC in einen Raum muss ausgetauscht werden. Dann kommen die Gebühren für die Ahnentafel und Wurfeintragung - 1 Ahnentafel kostet 25 Euro, Wurfeintrag 30 Euro

Dann kommen Kosten dazu wie Dekoartikel für Welpenshootings - ein Fell, eine Kiste usw. Welpenstartersets, auch diese kosten Geld - Leine, Geschirr, Futter, Spielzeug, Decke - gut 80 Euro pro Welpe.

Dann sind Ausgaben die sich schwer trennen lassen von Privat - externe Festplatte für Fotos, oder eine Videokamera für Youtube Filmchen usw.

Und dann bleiben meine "Rentner" bei mir, ich kann mich nicht von Hunden trennen, die Jahre lange für mich Welpen das Leben geschenkt haben, das war sicher auf für die Hündin nicht immer leicht und zum Teil auch schmerzhaft. Sie haben dann all ihre Energie und Fürsorge in die Aufzucht der Welpen gesteckt. Ich hab eine extrem enge Beziehung zu all meinen Hunden und kann solche Hunde nicht einfach abschieden, auch wenn ich weiß, dass sie es woanders auch gut haben würden. Aber meine Zuchthunde haben ihr Rentnerdasein im bekannten Rudel sich hart erarbeitet und verdient. Aber mit dem Alter kommen auch die Zipperlein und damit Tierarztkosten - falls am Ende Geld von den Würfen übrig geblieben ist, wird dieses Geld für die "Hunderentner" Beiseite gelegt. Ich merke es zum Beispeil gerade an meinen Fienchen, sie ist nun knapp 14 Jahre halt und die Medikamente/Ergänzungsmittel/Spezialfutter kosten gut um die 300 Euro pro Monat. Und wie beim Menschen kostet auch bei Hunden das Verbrennen und danach die Urne ihr Geld.

Ich habe gewiss den einen oder anderen Posten vergessen. Aber einen Überblick sollte man haben, warum Hunde aus seriöser Zucht ihren Preis haben.

Man muss mit etwa 2000 Euro für einen Lapphund-Welpen in Deutschland rechnen. Ich habe bei jeden Wurf den Posten Kosten, darunter liste ich alles auf was anfällt - als Rechenbeispiel:
4 Welpen, die reinen Kosten für den Wurf belaufen sich auf 6000 Euro
Dann würde ich auf die 6000 Euro, noch je Welpe 200 Euro für das Tierarztkonto meiner Hunde drauf rechnen, dann wären es 6800 Euro, und die Differenz zu 8000 Euro (Gesamtpreis für 4 Welpen) wären 1200 Euro. Diese 1200 Euro nehme ich als Kaution, also 300 Euro pro Welpe in dem Beispiel, die ich zurückzahle wenn die Welpen auf HD/ED untersucht werden sowie eine Untersuchung auf erbliche Augenerkrankungen stattfinden würde.

Also würde der reine Kaufpreis 1700 Euro sein, plus die 300 Euro Kaution. Sind es jetzt zb 10 Welpen - dann würde der reine Kaufpreis vielleicht nur 1300 Euro sein und die Kaution dann 700 Euro für die Untersuchungen. Oder es ist nur ein Welpen, dann würde der reine Kaufpreis 2000 Euro betragen und ich würde den Rest vom Sparkonto bezahlen. Dann würde ich allerdings auch keine Kaution nehmen/zurückzahlen.

Klar gäbe es in manchen Bereichen Einsparmöglichkeiten, aber gleichzeitig ist es mein Hobby und auch meine Zeit die ich dafür aufbringe und ich will den Welpen den bestmöglichen Start in allen Bereichen geben. Auch die Mutterhündinnen sollen auch alles bekommen was sie brauchen um fit zu bleiben.

Wenn Ihnen ein Welpe beim Züchter zu teuer ist, kaufen Sie nicht einfach ein Tier an der nächsten Ecke Wühltischwelepn - nein Danke - fahren Sie ins nächste Tierheim. Aber bitte kaufen Sie nie einen Welpen aus Mitleid aus dubiosen Quellen.
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