Suomenlapinkoira - Charakter

Der Finnische Lapphund ist ein Hüte- und Treibhund aus den Norden Europas, der in seiner Heimat ursprünglich für das Hüten und Treiben von Rentieren benutzt wurde. Zu seinen Aufgaben gehörte auch das Jagen und das Bewachen des Hofes. Heute geht der Lapphund jedoch nur noch sehr selten diesen Aufgaben nach und er wird meist als Familienhund gehalten, aber seinen Ursprung sollte man aber trotzdem nicht vergessen.

Der Finnische Lapphund ist ein temperamentvoller, fröhlicher, liebevoller und anhänglicher Begleiter. Ein Finnischer Lapphund ist nur dann glücklich, wenn er inmitten seiner Familie leben darf. Er ist sehr menschenbezogen, deshalb sind sie auch nicht für die reine Zwingerhaltung oder für ein Leben nur im Garten geeignet. Richtig erzogen ist der Finnische Lapphund ein sehr sozialer, kinderfreundlicher Hund. Aber jeder Hund ist am Ende ein eigenständiges Individium, und kann seine eigene Rassebeschreibung nicht lesen, es gibt auch immer wieder mal Ausnahmen von der Regel. Lapphunde die nur bedingt mit anderen Hunden verträglich sind, Hunde die mit den turbolenten Alltag mit Kindern überfordert sind. Daher ist es wichtig dem Züchter soviel wie möglich vom Leben zu beschreiben und ehrlich dabei bleiben, ich hatte Familien zu Besuch, wo ich von der Beschreibung her einen völlig anderen Eindruck hatte als dann beim Besuch und dann zu einen komplett anderen Welpen aus den Wurf geraten habe, als ich ursprünglich in Kopf hatte. Das Alleine bleiben kann auch ein Lappi lernen, doch sollte diese Zeit nicht zu lang sein, meine Hunde bleiben meist ohne größeren Probleme zwischen 4-6h alleine. Auch ist er sehr lernwillig und meist leicht zu trainieren, jedoch hinterfragt er auch gern mal das eine oder andere Kommando und lässt auch hin und wieder mal die Bekannte nordische Sturheit hervorblitzen. Es ist manchmal schwer im Alltag interessanter zu sein als das Eichhörnchen und die Fuchskacke. Aber auch das ist machtbar. Der Lapphund ist sehr intelligent und sucht auch gern mal nach EIGENEN Lösungen. Ein gewisser Hütetrieb ist bei den meisten Lapphunden noch vorhanden, so dass weglaufende Tiere, Menschen und auch Fahrradfahrer einen besonderen Reiz ausmachen können. Auch aus diesem Grund bedarf es einer konsequenten aber liebevollen Erziehung, die niemals hart sein darf. Laute Worte, Schreie oder Ähnliches bewirken häufig das Gegenteil. Der Hütetrieb ist grob gesagt nur ein unvollendeter Jagdtrieb, die Abhandlungssequenzen sind beim Jagdtrieb bzw. Hütetrieb identisch, nur die Endsequenz ist unterschiedlich, bei der Jagd ist es das Töten, beim Hüten nur das Treiben der Tiere. Deswegen kann man beim Lapphund nur schwer sagen, ob er Jagdtrieb hat oder nur Hütetrieb. Man sollte jedoch von Welpenalter an daran arbeiten, dass der Hund zuverlässlich abrufbar ist.

Die Erziehung sollte abwechslungsreich gestaltet werden, immer wiederkehrende gleiche Übungen werden schnell langweilig und der Lappi verliert die Lust an der Arbeit und scheint an plötzlicher Taubheit erkrankt zu sein. Mit Lob und Kreativität lernt der Finnische Lapphund jedoch gerne und schnell. Lapphunde sind in vielen Sparten des Hundesports zu finden - Obedience, Agiliy, Turnierhundesport, Zugsport, Trickdogging... aber er genießt auch den einfachen Spaziergang mit seiner Familie. Wer jedoch bedingungslosen Gehorsam erwartet und dessen Ziel die Teilnahme an Meisterschaften ist, ist womöglich mit einer anderen Rasse besser bedient. Er ist sehr anpassungsfähig und orientiert sich an seinen Menschen, er geht an einen Tag mit seinen Menschen auf eine mehrstündige Wanderung und verbringt den nächsten mit auf dem Sofa. Er kann auch mal mehrere Tage auslauftechnisch etwas kürzer treten, aber dann sollte man z.B. einen Ausgleich durch geistige Beschäftigung schaffen.

Häufig wird auch die Frage gestellt, ob der Finnische Lapphund viel bellt. Meine Hunde bellen eigentlich nie ohne Grund, jedoch kündigen sie gern kommenden Besuch an und empfangen diesen leider sehr überschwänglich und lautstark, dies ist schonmal ein guter Test für Interessenten ;), in der Regel beruhigen sie sich nach 5 Minuten wieder und man kann sich normal unterhalten. Wobei es einen großen Unterschied zwischen Rudel und Einzelhund gibt. Im Rudel tritt eine gewisse Dynamik auf und sie stecken sich mit dem Bellen gegenseitig an, da ist ein einzelner Hund oder auch zwei Hunde besser zu trainieren. Jedoch sollte man Beachten dass der Lappi ein Hütehund ist/war und auch sehr viel mit dem Stimme gearbeitet hat. Auch das Spiel mit anderen Hunden kommentieren meine Hunde gern.

Der Finnische Lapphund ist ein sozialer Hund, der meist sehr gut mit Artgenossen, Katzen und Kleintieren auskommt und daher sehr gut als Familienhund gehalten werden kann. Wichtig ist dass er viele positive Erfahrungen sammelt und Sachen wie Kindern, Katzen, Kleintiere mit positiven Dingen verknüpft. Sollte die erste Begegnung mit einer Katze für den Hund eher negativ sein, sprich, fauchende, kratzende Katze braucht es schon viel Einfühlung und Training, dass die beiden zu besten Freunden werden. Sollten als Beispiel Katzen im Hause leben, dann ist es wichtig von anfang an zu Unterbinden dass der Welpe den Katzen nachstellt, ihnen hinterherläuft. Hunde und gerade Welpen untereinander jagen sich gern mal durch die Gegend, dass ist für sie Spiel, da führt mal der eine, mal der andere. Rennen sie nun so der Katze hinterher, wissen die Welpen nicht dass die Katze Angst hat, der Welpe findet das ist ein lustiges Spiel, daher sollte das unterbunden werden. Katzen sollten auch die Möglichkeit eines erhöhten Sitzplatzes haben, wo sie das Fellknäuel erstmal sicher beobachten können.

Durch das äußere Erscheinungsbild - abstehendes Fell am Körper, aufgestellte Rute, kommt der Lapphund jedoch bei fremden Hunden, manchmal als aggressiv herüber, weil fremde Hunde Probleme damit haben die Körpersprache der Lapphunde richtig zu lesen. Gerade bei Rüden sollte man daher immer gut auf die Körpersprache des eigenen oder auch des fremden Hundes achten.

Um jedoch wirklich glücklich zu sein, braucht der Lapphund eine Beschäftigung, jedoch muss dies keine eigene Rentierherde sein. Such- und Schnüffelspiele sind bei ihm sehr beliebt auch der erlernen kleiner Tricks macht ihm Spaß. Er eignet sich jedoch auch für eine Vielzahl von Hundesportarten - Agility, Obedience, Apportieren, Dogdancing, Trickdogging, Fährtensuche aber auch die Arbeit als Therapiehund macht ihm Spaß.

Heidi Schulze
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