Degenerative Myelopathie (DM)

Seit kurzen werden immer mehr Lapphunde auf degenerative Myelopathie getestet und dabei sind doch einige Träger entdeckt worden. Zum Glück sind jedoch die meisten Träger nicht wirklich betroffen von DM, da DM eine Erkrankung ist bei denen mehrere Gene beteiligt sind. Aber wenn man durch einen einfachen Gentest die Verpaarung von DM-Trägern vermeiden kann, und damit eventuell den Ausbruch der Krankheit verhindern kann, dann finde ich die Durchführung so eines Testes für sinnvoll. Ich sehe in diesen Test die Chance die Ausbreitung von DM in der Rasse zu minimieren und das mit geringen Aufwand.

Die canine degenerative Myelopathie (DM) ist eine schwere neurodegenerative Erkrankung mit spätem Beginn ungefähr ab dem 8. Lebensjahr. Die Erkrankung ist durch eine Degeneration (Abbau) der Axone (Nervenbahnen) und des Myelins (Substanz, die die Nervenbahnen umgibt) im Brust- und Lendenteil des Rückenmarks gekennzeichnet, was eine progressive Ataxie (zunehmende Störungen im Bewegungsablauf) und Parese (unvollständige Lähmungen) verursacht. Man beobachtet die ersten klinischen Anzeichen in der Hinterhand als Zeichen einer Störung des oberen Motoneurons. Es entwickelt sich eine unkoordinierte Bewegung der Hinterhand, eine gestörte Eigenwahrnehmung und gestörte Reflexe. Wenn die Erkrankung weiter fortschreitet, weitet sie sich auf die vorderen Gliedmaßen aus und manifestiert sich als schlaffe Parese und Paralyse. Die Degenerative Myelopathie wurde zuerst als eine Rückmarkserkrankung insbesondere beim Deutschen Schäferhund beschrieben. Neben dem Deutschen Schäferhund sind aber viele weitere Rassen von der degenerativen Myelopathie betroffen. Als Risikofaktor für die Entwicklung einer DM wurde eine Mutation im Exon 2 des SOD1-Gens bei vielen Rassen nachgewiesen. Die degenerative Myelopathie ist für den Hund weitestgehend schmerzfrei. Sie wird autosomal rezessiv mit alltersabhängier unvollständiger Penetranz vererbt, d.h. das auch Hunde die nachgewiesen zwei mutierte Gene des SOD1-Gens haben, müssen nicht zwangsläufig daran erkranken, da nur ein Hochrisikogen nachgewiesen wird, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch. Auch kann die Krankheit erst so spät ausbrechen, dass sie sich nur schwer vom natürlichen Alterungsprozeß unterscheiden lässt, d.h. es muss immer eine Ausschlusdiagnose erfolgen, dass es sich nicht zb. um Spondylose oder Bandscheibenvorfälle handelt.

Ich finde diesen Test mittlerweile genauso wichtig, wie für die Glycogenspeicherkrankheit oder prcdPRA, da es doch einige Träger/betroffene Tiere gibt.
Der Test erfolgt auf freiwilliger Basis, so dass selbst betroffene Tiere nicht von der Zucht ausgeschlossen sind, momentan liegt es in der Verantwortung der Züchter, ob er seine Tiere testet und wie er mit den Ergebnissen umgeht. Es gibt Stimmen die Sagen, man braucht den Lapphund nicht zu testen, weil auch betroffene Tiere nicht immer daran erkranken, da der Test nun auf ein Risikogen ist. Aber ich sage, warum ein Risiko eingehen, müssen erst Tiere betroffen sein, es ist ein einfacher Gentest, und je nach Ergebnis kann man seine Verpaarung planen. Emma ist Träger und für mich ist es nun wichtig, frei getestete Rüden für sie zu finden.

Heidi Schulze
Pfaffenlohweg 17
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